Das Prinzip einer nachhaltigen Entwicklung ist bereits in den Grundsätzen Zollvereins verankert: Mit dem Auftrag zur denkmalgerechten Erhaltung und Wiedernutzbarmachung des ehemaligen Industriekomplexes ist es eine der Kernaufgaben der Stiftung Zollverein, die mehr als 90 Gebäude auf dem Zechen- und Kokereigelände einer neuen Nutzung zuzuführen. Wo früher Gas zwischengespeichert wurde, sprießt heute Bio-Gemüse bei dem gemeinnützigen Bildungsprojekt der Ackerhelden machen Schule. Wo einst die Funken in der Zentralwerkstatt flogen, diskutieren heute internationale Forscher und Forscherinnen über Industriekultur und gesellschaftliche Verantwortung. Und wo noch vor wenigen Jahren Rauch aus den Schornsteinen der Kokerei quoll, nisten heute gefährdete Vogelarten.
Auf dem Weg zum nachhaltigen Welterbe ist aber noch viel zu tun: Die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung bildet die Agenda 2030 mit ihren 17 Sustainable Development Goals. Ökologische Verantwortung wird zwischen Zeche und Kokerei mit sozialer Gerechtigkeit, wirtschaftlicher Prosperität und kultureller Vielfalt verbunden.
Mit Ausstellungen und Führungsangeboten soll eine Multiperspektivität angeregt werden, die in allen Altersklassen Fragestellungen mit Zukunftsrelevanz in den Vordergrund stellt. Nicht nur historisches Wissen, sondern vor allem zukunftsgerichtete Kompetenzen sind ein Schwerpunkt für Bildungsformate auf dem Welterbe. Mit unterschiedlichen Akzenten im Kulturprogramm erhalten Themen der Nachhaltigkeit auf verschiedenen Ebenen eine Plattform. Partizipative Projekte aus den Stadtteilen, gesellschaftliche Diskurse und Diskussionsrunden sind ebenfalls Teil der (sozialen) nachhaltigen Entwicklung.
Auch jungen Unternehmen und Organisationen wird auf Zollverein eine nachhaltige Entwicklungsperspektive geboten. Initiativen und Zusammenschlüsse mit Hochschulen und anderen Institutionen lassen Zollverein zu einem Reallabor und einer Netzwerk-Plattform werden.
Titelfoto: Stefan Fabritz / Wildes Ruhrgebiet