Mehr als 30.000 Bienen pro Volk machen sich in den warmen Monaten auf den Weg über das Welterbe und sammeln Pollen von Blumen, Sträuchern und Bäumen, die sie zu Honig weiterverarbeiten. Einen Teil der Rahmen mit honiggefüllten Waben entnimmt Olaf Kurschat den Beuten im Spätsommer. Mit seinem Lastenrad transportiert der Imker die zwei Kilo schweren Waben zur Kokerei, dort wird der Honig geschleudert und schließlich in Gläser abgefüllt.
Mit dem Sammeln der Pollen produzieren die fleißigen Sechsfüßer nicht nur Honig, sondern sichern ganz nebenbei auch den Fortbestand vieler Pflanzen rund um Zeche und Kokerei, die auf die Bestäubung durch die Insekten angewiesen sind. Auch für die Ernährung des Menschen sind die Bienen unersetzlich – ein Drittel aller Lebensmittel würde ohne sie nicht wachsen. Doch die schwarz-gelben Insekten sind bedroht und werden immer weniger.
„Die Bienen und auch viele der anderen Insekten finden immer weniger Nahrung“, berichtet Imker Olaf Kurschat. „Ein Problem sind die vielen asphaltierten Flächen und auch die Steingärten, in denen überhaupt keine Pflanzen wachsen“. Betroffen sind neben den bekannten Honigbienen vor allem ihre Verwandten die Wildbienen, zu denen auch die Hummeln zählen. Mehr als 560 verschiedene Arten gibt es allein in Deutschland, viele von ihnen sind vom Aussterben bedroht.
Im Gegensatz zu den Honigbienen leben die meisten Wildbienen nicht in großen Staaten, sondern sind Einzelgänger. Jede Art hat besondere Ansprüche: Manche von ihnen sind auf die Pollen einer einzigen Pflanzenart angewiesen. Ist diese Pflanze verschwunden, gibt es auch die Wildbiene nicht mehr. Der schwindende Lebensraum und der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft haben dazu beigetragen, dass die Zahl der Fluginsekten innerhalb der letzten Jahre massiv zurückgegangen ist. Mit Wildblumenwiesen, Insektennisthilfen und dem Kauf von regionalem Honig kann jeder Hummel und Co. unterstützen.