Besonders häufig findet man auf Zollverein die Hänge-Birke: Durch ihre geringen Ansprüche an Wasser- und Nährstoffversorgung ist sie ein wahrer Pionier. Die leichten flugfähigen Samen machen eine schnelle Verbreitung möglich. Unterhalb der größeren Gehölze wachsen krautige Arten wie das Schmalblättrige Weidenröschen oder die Brennnessel, aber auch verschiedene Moosarten.
Rund 260 verschiedene Arten Pilze konnten auf dem Gelände nachgewiesen werden. Zungenförmiger Hörnling, Flaumiger Birken-Milchling, Gelbblättriger Trompetenschnitzling und blauer Rindenhelmling sind nur einige ihrer Namen. Sie können sich genau wie die Tier- und Pflanzenwelt an vielen Orten auf dem Welterbe in Ruhe entwickeln, denn Zollverein ist seit schon seit vielen Jahren Teil des Industriewald-Projekts. Die Leitidee des Projekts ist es „zu Begleiten und zu Behüten“, denn die brachliegenden Flächen entwickeln sich ganz von selbst mit der Zeit zu wertvollen Wäldern. Eingreifen muss der Zechenförster nur selten, er beobachtet vielmehr die Entwicklung des Pflanzen- und Baumbestands und schaut, was die Natur von selbst hervorbringt. So wird das Totholz nicht entfernt, sondern liegen gelassen und bildet einen Rückzugsort und Lebensraum für Pilze, Amphibien, Spechte und zahlreiche Insekten.