Dort trafen sich die Freunde Zollverein und redeten Klartext zu „großen Plänen ohne Kohle“ und dem Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft im Ruhrgebiet. Und zwar in ihrem regelmäßigen Veranstaltungsformats „Tacheles im Oktogon”. Denn die Voraussetzungen für H2 in der Region sind hervorragend: So hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) im zweiten nationalen Wasserstoff-Ranking im November 2023 das Ruhrgebiet als Spitzenreiter ausgezeichnet. Das IW empfiehlt, aus der Metropole Ruhr eine nationale Modellregion für Wasserstoff zu machen.
Doch wie umsetzen? Die Freunde Zollverein holten zur Beantwortung dieser Frage drei Fachleute auf das Podium: Lars Baumgürtel, CEO von ZINQ und Gründer der Initiative „Transform to Zero“, Dr. Babette Nieder, Geschäftsführerin WiN Emscher-Lippe GmbH und strategischer Kopf der H2-Roadmap nördliches Ruhrgebiet, sowie Gerrit Riemer, Head of Hydrogen Energy bei thyssenkrupp Steel Europe. Durch die Gesprächsrunde führen die Moderatoren Stefan Prott und Ralf Schütte, beide Vorstandsmitglieder der Freunde Zollverein.
Fazit: Die energieintensiven Branchen der Region – von Stahl bis Glas – stehen vor der immensen Herausforderung, klimaneutral zu werden und sich neu zu erfinden, da Kohle, Gas und Atomkraft langfristig als preisgünstige Energiequelle ausscheiden. Ziel ist natürlich, diese Branchen und damit die Arbeitsplätze in der Region zu halten. Das funktioniert aber nur, wenn eine Transformation in Richtung Wasserstoff stattfindet. Dazu ist zunächst vor allem eine klare Roadmap gefordert, da waren sich die Diskutanten von Großindustrie, Mittelstand und Wirtschaftsförderung einig. Der Wille zur Zusammenarbeit ist auf jeden Fall mehr als vorhanden – schließlich ist das Ruhrgebiet eine “Anpacker-Region.”
Gerrit Riemer von thyssenkrupp Steel Europe, fasste abschließend zusammen: „Wenn´s nicht hier klappt, wo klappt es dann?“ Das Ruhrgebiet ist also genau der richtige Ort, Jules Vernes H2-Vision in die Tat umzusetzen.
Tacheles auf Zollverein
Seit 2018 treffen in diesem Talkformat hochkarätige Rednerinnen und Redner aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf ausgewählte Gäste aus dem Ruhrgebiet. Die Themen der Veranstaltungsreihe „Tacheles im Oktogon“ drehen sich um die notwendige Transformation der Gesellschaft und betreffen den Wandel in den unterschiedlichsten Bereichen wie Wohnen, Arbeit, Freizeit und Umwelt. Das Ziel einer offenen Gesellschaft mit mehr Beteiligung und Diversität fest im Blick, richtet sich „Tacheles im Oktogon“ an all diejenigen, die sich für die Veränderungen der Region interessieren und die Zukunft der Metropole Ruhr mitgestalten möchten.