Die Skulptur weist architektonische Elemente auf: Ein flacher, halb im Boden versenkter Quader trägt vier pfeilerartige gleichgroße Blöcke, welche wiederum einen weiteren flachen Quader stützen – eine Art Fundament, Pfeiler und Dach. Die Quader sind in halben oder doppelten Größenverhältnissen zueinander platziert und folgen einer idealen Symmetrie. Rückriem achtet bei seinen Werken auf Symmetrie und Proportionen, ähnlich den Idealen des antiken Architekturphilosophen Vitruvs. An dem Kunstwerk werden die für Rückriem typischen Schnitt- und Bruchtechniken deutlich. Die Wahl des Materials und dessen Bearbeitung unterscheidet das Werk hier letztendlich von funktionaler Architektur, da sie keinen Raum schafft und Natursteinoberflächen keine vollkommene Symmetrie erlauben.
Zu dem Werk „Granit Bleu de Vire, gespalten und geschnitten I“ ist der Pedant „Granit Bleu de Vire, gespalten und geschnitten II“ des Skulpturenpaares auf der mittleren Ebene der Halde zu finden.