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Über Zollverein
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Design-Award für Kohleausstellung

„Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“ erhält den Red Dot Award Communication Design 2018

Die Ausstellung „Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“ hat für ihre Gestaltung den Red Dot Award Communication Design 2018 bekommen. Verantwortlich für die Gestaltung war das Architektur- und Ausstellungsbüro Space4 in Zusammenarbeit mit dem Essener Ruhr Museum und dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum. Die Ausstellung erhielt das rote Siegel wegen ihres außergewöhnlich guten Designs und ihrer Kreativität. Vergeben hat die Auszeichnung eine 24-köpfige Jury, die über mehrere Tage die über 8.600 Einreichungen aus 45 Ländern evaluierte. Die Preisverleihung findet am 26. Oktober 2018 in Berlin statt.

Die Ausstellung
Die Gemeinschaftsausstellung von Ruhr Museum und Deutschem Bergbau-Museum Bochum „Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“ gehört zu den herausragenden historischen Ausstellungen in Deutschland und Europa im Jahr 2018. Sie findet auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein statt und hat als Anlass, dass im Dezember diesen Jahres der deutsche Steinkohlenbergbau endet. Erstmalig behandelt die Ausstellung die Geschichte der Kohle und damit der zentralen Ressource der europäischen Industrialisierung.

Mit dem Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland geht ein wichtiges Zeitalter nicht nur der deutschen, sondern auch der europäischen Geschichte zu Ende. 200 Jahre lang hat die Förderung von Kohle die Wirtschaft in Europa bestimmt. Der Bergbau prägte Industrie und Infrastruktur, gesellschaftliche Verhältnisse und das soziale Leben. In ganz Europa, nicht zuletzt im Ruhrgebiet, hat die Kohle die Arbeit, den Alltag und die Mentalität der Menschen stark beeinflusst. Die Gemeinschaftsausstellung von Ruhr Museum und Deutschem Bergbau-Museum Bochum präsentiert diese vielschichtige und faszinierende Geschichte der Kohleförderung und ihrer Folgen in Europa. Dazu nutzt sie ein faszinierendes Industriegebäude, die ehemalige Mischanlage der Kokerei Zollverein – ein Ort, an dem früher Kohlen sortiert, gespeichert und gemischt wurden, um täglich 5.000 Tonnen Koks zu produzieren. Die Ausstellung behandelt auf drei spektakulären Ebenen die Zeit von 1750 bis heute. Sie zeigt, wie sehr Europa in dieser Zeit von der Kohle geprägt war – und heute noch ist. „Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“ ist noch bis zum 11. November zu sehen.

Die Gestaltung der Ausstellung
Das Architekturbüro Space4 hat der Geschichte der Kohle ein angemessenes Zuhause gegeben. Angeregt durch die Funktionalität des Zweckbaus und in enger Zusammenarbeit mit den Kuratoren Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier von der Universität Freiburg, dem Leiter des Montanhistorischen Dokumentationszentrums am Deutschen Bergbau-Museum Bochum Dr. Michael Farrenkopf und dem Direktor des Ruhr Museums Prof. Heinrich Theodor Grütter entwarf Space4 eine Ausstellungsgestaltung, die die Aussage der Ausstellung – den Einfluss der Kohle auf Lebensbereiche wie Haushalt, Verkehr, Industrie, Politik und Gesellschaft – nicht nur unterstützt, sondern besonders hervorhebt und für die Besucher leichter zugänglich macht.

Bei dem Gang durch die Ausstellung folgt der Besucher dem dramaturgischen Spannungsbogen, den der Weg der Kohle durch die Mischanlage gezeichnet hat. Der Besucher erlebt die Ausstellung in ständiger Bewegung, die zu einer Art gestalterischem Leitfaden wird. Die Bewegung beginnt mit der Standseilbahnfahrt, die die Besucher durch eine Zeitreise zurück zum Zeitalter des Karbons in ein begehbares Diorama befördert. Echte Pflanzen überwuchern hier die Industriearchitektur.
Auch in der ersten eigentlichen Ausstellungsebene, der Verteilerebene, liefert das Motiv des Wandelns in der Landschaft den zentralen Ansatz der Gestaltung. Der Raum fokussiert sich auf den Steinkohlenbergbau, der thematisch nach den vier Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft gegliedert ist, mit denen sich die Bergleute auseinandersetzen mussten. Hier wurde eine strukturierte Landschaft geschaffen, die den Besuchern, während sie frei wandeln können, die Exponate präsentiert. Der Gang durch die Ausstellung führt die Besucher weiter auf die nächste Ebene, die ins Dunkle hinabführt. Die gestalterische Trennung zwischen der ersten, sehr offenen Ebene und der nun folgenden Bunkerebene lässt den Besucher diesen Schritt in die Tiefe räumlich erleben. Die zwölf ehemaligen Kohlenbunker sind zu einem Rundgang verbunden, wobei jeder Raum ein spezifisches Raumbild und damit -erlebnis erhalten hat. Die dadurch entstandene Dramaturgie findet ihren Höhepunkt im Mittelpunkt des Raumes: Die sternartige Skulptur aus Kohlestaub, die von dem walisischen Künstler Jonathan Anderson extra für diesen Raum und Zweck angefertigt worden ist, füllt den Raum nahezu vollkommen aus.

Die darunterliegende Trichterebene ist architektonisch geprägt von den Trichtern, die sich von der Decke des Raumes weit nach unten abbilden. Die Ausstellungsgestaltung nutzt diesen Effekt zur Darstellung von inhaltlicher Konzentration: Unter den Trichteröffnungen, aus denen früher die Kohle herausfiel, befindet sich je ein Präsentationstisch, auf dem ein Thema vorgestellt wird. Sie stellen die inhaltliche Essenz aus den darüber liegenden Ebenen dar. Einzelne Großobjekte bilden einen Blickfang und leiten die Besucher kaum merklich durch die Ebene.

Auf jeder der vier Ausstellungsebenen wurde gestalterisch präzise und sensibel auf die vorhandene Architektur eingegangen. Die erzählte Geschichte des Zeitalters der Kohle wird so erfahrbar gemacht.

 

Die Gestalter
Space4 ist ein im Jahr 2000 gegründetes Stuttgarter Büro, das Ausstellungen und Museen, Innenräume und Gebäude konzipiert und gestaltet. Das interdisziplinäre Team aus Architekten, Innenarchitekten, Designern, Grafikern und Mediengestaltern ist in den Bereichen Museumsberatung und -konzeption, Architektur und denkmalgerechter Sanierung der Gebäude, Ausstellungsgestaltung und Grafikdesign sowie der begleitenden Kommunikation tätig. Seit der Gründung hat das Büro über 200 Projekte mit einem großen inhaltlichen Spektrum realisiert.

Eine Ausstellung an so einem besonderen Ort wie der Kokerei Zollverein zu planen, war für die Gestalter aus Stuttgart eine große und spannende Aufgabe. Das Gebäude hält unterschiedlichste räumliche Bereiche vor, die es für die Gestaltung zu nutzen galt. Gleichzeitig ging es darum, den Themen und Exponaten dieser umfangreichen kulturgeschichtlichen Schau gerecht zu werden. Für die Ausstellung „Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“ arbeitete das Gestaltungsbüro über Monate für die komplexe Konzeption und Ausgestaltung des monofunktionellen Gebäudes.

 

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