Von Fledermäusen und Kröten, über Farne und Blütenpflanzen bis hin zu Wildbienen und Libellen: Die Industrienatur auf Zollverein zeigt, dass die großen innerstädtischen Brachen Tieren und Pflanzen in der stark besiedelten Region des Ruhrgebiets eine wichtige Zuflucht bieten. Fast ein Drittel der Fläche Zollvereins ist heute bewaldet. Wo früher Kohle abgebaut und Koks produziert wurde, trifft man nun auf eine große Artenvielfalt. Im Zollverein-Park konnten in der Vergangenheit mehr als 540 Pflanzenarten, rund 100 Flechtenarten, mehr als 60 Vogelarten und über 40 Wildbienenarten nachgewiesen werden. Dabei wurde auch eine ganz neue Art im Rahmen des Geo-Tags der Artenvielfalt entdeckt – und direkt nach dem Standort benannt: Die Brombeere Rubus zollvereinensis.
Neben Säugetieren und Vögeln haben auch Amphibien wie die Kreuzkröte, Berg- und Teichmolche auf Zollverein ein Zuhause gefunden. Der spezielle Lebensraum, dessen Flächen im Sommer teilweise bis zu 60 Grad heiß werden, bietet so manchen Pionierarten optimale Bedingungen. Blauflügelige Ödlandschrecken krabbeln auf den dunklen Brachflächen, Wanderfalken nisten an den Türmen der Kokerei und Fledermäuse haben sich in den alten Maschinenhallen einen Schlafplatz gesucht. Rund um Pflanzen, die aus fernen Ländern stammen, wie dem Schmetterlingsflieder, der Nachtkerze und der Goldrute, summt und flattert es besonders in den warmen Monaten. Über 60 Tag- und Nachtfalterarten und viele andere Insekten sorgen dafür, dass die Pflanzen bestäubt werden und sich weiterverbreiten können. Zu den fleißigen Bestäuberinnen zählen auch die Honigbienen, die den Zollverein-Honig Zechengold produzieren.
Die Artenvielfalt ist enorm, das Welterbe lebt. Bei Führungen, Exkursionen, Spaziergängen und Co. Können Naturliebhaberinnen und -naturliebhaber auf Zollverein ihr grünes Wunder erleben.
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