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Neue Attraktionen in der Mitmachzeche

Anfassen ausdrücklich erlaubt

Mit allen Sinnen begreifen

„Anfassen ausdrücklich erlaubt“ heißt es in der Mitmachzeche auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. In der Gründerschachtanlage 1/2/8 tauchen Kinder, Jugendliche und Familien in die Welt des Bergbaus ein und können selbst aktiv werden. Begleitet werden sie dabei von Gästeführerinnen und Gästeführern, die für viel Interaktion sorgen. Seit diesem Jahr gibt es dort zwei neue Attraktionen: Eine überdimensionale Murmelbahn und ein riesiges Wimmelbild.

Gefährlicher geht es nicht: Während das Grubenpferd durchgeht, reißt zeitgleich das Förderseil. Und dann ist da ja noch der Tagesbruch … Auf dem neuen Wimmelbild in der Mitmachzeche jagt eine Katastrophe die andere. Die jungen Betrachterinnen und Betrachter entdecken zahlreiche Gefahrensituationen über wie unter Tage. Rund acht Quadratmeter misst das riesige Gemälde in schwarz-weiß. Das entspricht einer Fläche von zwei Tischtennisplatten. Wie es sich für ein solches Bild gehört, wimmelt es nur so vor Geschichten. Alle drehen sich um die Sicherheit im Bergbau. „Gerade bei diesem Thema gibt es viel zu erzählen. Arbeitssicherheit spielt heute wie damals eine große Rolle“, erläutert Anika Simon, Mitarbeiterin der Standortvermittlung Zollverein.

Es gibt so viel zu sehen und zu berichten! Das Wimmelbild regt Kinder dazu an, die Szenen zu kommentieren und eigene Geschichten zu erzählen.

Unfälle im Alltag vermeiden
„Uns ist es ganz wichtig, dass die Kinder diese Szenen in ihren Alltag übertragen und daraus lernen können“, betont Anika Simon. Bei den Führungen in der Mitmachzeche ginge es nicht darum, in der Vergangenheit zu verharren. So sehen die Kinder im Wimmelbild beispielsweise Dinge, die ihnen selbst passieren könnten oder die sie sogar bereits erlebt haben. „Unsere jüngeren Besucherinnen und Besucher erkennen über die Illustrationen aber auch, wie sie besser auf sich achtgeben können“, so Anika Simon. Der Bergmann auf dem Wimmelbild, der Zeitung liest und geradewegs auf ein Loch zusteuert, benötigt mehr Konzentration. Aber auch eine gebrochene Leiter oder ein rostiger Nagel auf dem Boden sind gar nicht gut. „Worauf muss ich achten? Welche Schutzkleidung oder Ausrüstung sorgt für meine Sicherheit? Das und vieles mehr klären wir auf spielerische Art und Weise bei unseren Führungen“, sagt Zollverein-Mitarbeiterin Simon.

Von allein rollt die Kugel nicht: Bei der Murmelbahn müssen Kinder aktiv in die Mechanik eingreifen, um die Fahrt in Gang zu halten.

Murmeln und Mechanismen
Ebenfalls neu und genauso spannend ist die große Murmelbahn, die sich an einer Wand in der Mitmachzeche befindet. An dieser Station lernen junge und alte Teilnehmende verschiedene Mechanismen des Kohletransports kennen. „Besonders Kinder können an dieser interaktiven Wand sehr gut nachvollziehen, wie die Kohle von A nach B bzw. von unten nach oben gelangte“, ist sich Anika Simon von Zollverein sicher. Die Murmel ist in diesem Fall ein Minigolfball und der rollt nicht wie bei anderen Kugelbahnen üblich einmal komplett durch. Nach einer ersten kurzen Fahrt gerät der Murmelball ins Stocken – eine Horizontalkettenbahn verhindert das Weiterkommen. Jetzt müssen die Kinder ran: Wer an der Kurbel dreht, steuert den weiteren Weg der Kohle. Sobald Förderwagen über Tage gehoben und ausgekippt sind, heißt es: Weichen stellen und Hebel betätigen – nur dann bleibt die Murmel am Laufen.

Mit allen Sinnen begreifen
„Ausdrücke wie Kreiselkipper, Anhebe-Kettenbahn oder Lichtschranke sind natürlich zunächst sehr fremd“, berichtet Anika Simon von den Reaktionen der Kinder. Dadurch, dass sie anhand der Murmelbahn die Mechanismen in der Praxis begreifen, werden die Begriffe jedoch schnell geläufig. „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie schnell die Kinder auf einmal ganz selbstverständlich von diesen Bergbau-Vorrichtungen sprechen“, betont Anika Simon. Direkt neben der Murmelbahn gibt es einige Mechanismen im Original zu sehen – darunter eine Lichtschranke und Horizontal-Kettenbahn. Eben noch an der Murmelbahn in Miniatur ausprobiert, fällt es den Kindern nun gar nicht mehr schwer, die fremden Gegenstände zuzuordnen. „Die neuen Attraktionen in der Mitmachzeche kommen nicht nur fabelhaft an – gerade in der Interaktion und im Erkenntnisprozess funktionieren sie auch gut“, ergänzt Dr. Anne Rauhut, Vorsitzende der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein, die zusammen mit der RAG-Stiftung die beiden neuen Angebote gefördert haben. Lernen muss eben nicht langweilig sein. Den besten Beweis liefert die Mitmachzeche auf historischem Grund im Wagenumlauf der Schachtanlage 1 – ein bewährter Ort, um Geschichte mit allen Sinnen zu begreifen und spielerisch zu erleben.