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Über Zollverein
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Welterbe vermitteln

Herzblut für Industriegeschichte

Gästeführer auf Zollverein

Herzblut für die Vermittlung von Industriegeschichte und Industriekultur ist die beste Voraussetzung, um als Guide auf Zollverein Gäste durch die historischen Originalanlagen von Kokerei und Zeche zu führen. Neben Kenntnissen über den einmaligen Denkmalpfad Zollverein gehören selbstverständlich auch ein selbstbewusstes Auftreten, Improvisationstalent und Einfühlungsvermögen dazu.

Immer wenn Wolfgang Sparrer sich auf den Weg Richtung Zollverein macht, freut er sich schon darauf, wieder Gäste über die Denkmalpfade zu führen. Seit über einem Jahr ist er Gästeführer. Die Idee sich zu bewerben, kam ihm im Vorruhestand. „Ich wollte nicht zu Hause sitzen und Eisenbahnromantik im Fernsehen gucken“, sagt er lachend. „Und ich habe Spaß daran, vor einer Gruppe zu stehen und zu reden.“ Berufliche Bezüge zu Koks und Kohle hatte er keine und waren auch nicht nötig. Denn wer Gäste rund um Zeche und Kokerei Zollverein führen will, bekommt vorab eine entsprechende Informationsgrundlage: Hospitanzen bei Führungen, gemeinsame Begehungen, Sicherheitseinweisungen und Einführungen in die Kalendersoftware.

Kein Standardschema
Auf dieser Basis entwickeln die Guides ihre Führungen. Ein Standardschema gibt es nicht. Dafür jede Menge Unterstützung vom Team Standortvermittlung, das die Führungs-Konzepte prüft und alle Fragen beantwortet. Und es besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Gästeführerinnen und -führern auszutauschen. „Die Zusammenarbeit ist großartig“, schwärmt Rudi Hauke. „Wir sind eine große Familie.“ Auch für ihn war es der anstehende Ruhestand, der ihn dazu bewegte, Gästeführer zu werden. Und seine Frau Ute Hauke. „Die hat sich gefragt: Was macht mein Mann bloß, wenn er nicht mehr arbeitet?“, erinnert sich Rudi Hauke. Die Antwort: weiterarbeiten. Nur anders. Wenngleich er im Job auch durchaus mit Bergbau zu tun hatte und sogar drei Jahre unter Tage beschäftigt war.

Viel Improvisationstalent
Angefangen hat Rudi Hauke vor mehr als vier Jahren mit der Führung „Über Kohle und Kumpel“. Mittlerweile führt er auch regelmäßig über die Kokerei und schätzt die Abwechslung des Jobs: „Besonders bei öffentlichen Führungen weiß man als Gästeführer nie, was einen erwartet“, sagt er. „Man muss Einfühlungsvermögen für die verschiedenen Gruppen mitbringen.“ Von Menschen aus der Nachbarschaft über Touristinnen und Touristen aus dem In- und Ausland bis hin zum Fachpublikum, von Kindern über Jugendliche bis hin zu Seniorinnen und Senioren ist alles dabei. „Es ist viel Improvisationstalent gefragt“, bestätigt Thorsten Seifert, Leiter der Standortvermittlung. So auch an Tagen, an denen viele Führungen parallel laufen und spontan geschaut werden muss, welche Stationen frei sind. „Da hilft wieder die Kollegialität der Gästeführerinnen und -führer untereinander“, sagt Rudi Hauke. „Wir stimmen uns per Handzeichen ab. Dann weiß ich zum Beispiel, dass die Kollegin vor mir noch drei Minuten an der Station braucht, ohne dass die Gäste das mitbekommen.“

Bereitschaft zu lernen
Die Begeisterung ist auf seine Frau übergesprungen. Mittlerweile führt Ute Hauke ebenfalls. Hauptsächlich auf Englisch. Denn die Zollverein-Gäste kommen aus aller Welt. „Gästeführerinnen und -führer mit Fremdsprachenkenntnissen sind uns sehr willkommen“, sagt Thorsten Seifert. Mehr noch zählen aber selbstbewusstes Auftreten und Herzblut für die Vermittlung der Inhalte. Lernen können die Guides nicht nur vom Team der Standortvermittlung oder den Kolleginnen und Kollegen des Guidepools, sondern auch von den Gästen. „Einmal habe ich während einer Führung nach dem passenden Wort für das Gestein gerungen, das mit der Kohle zusammen gefördert wurde“, erinnert sich Wolfgang Sparrer. „Da sagte ein Gast aus dem Norden: ‚Ach so, Sie meinen Beifang.‘ Seitdem benutze ich den Begriff zur Veranschaulichung.“ Gut erinnert er sich auch an einen Moment auf dem Dach der Kohlenwäsche. „Die Gäste schauten staunend auf das Ruhrgebiet und meinten: ‚Oh, ist das aber grün hier.‘ Da habe ich zum ersten Mal gemerkt: In all dem Grün muss man die Industriekulisse wirklich suchen.“

Kontakt für Interessierte: info@zollverein.de