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Fred Hüning

Wovon Maschinen träumen

Momentaufnahmen von Google Street View

Der Berliner Fotograf Fred Hüning erschafft mit seiner Arbeit „Wovon Maschinen träumen“ das Porträt der Stadt Duisburg und des Ruhrgebiets anhandvon Orten, an denen er nie persönlich war und nie selbst fotografiert hat.

Er bedient sich dazu vieler Bilder, die eine Maschine aufgenommen und gesammelt hat: im konkreten Fall eine neunäugige Rundumkamera, montiert auf dem Dach eines Autos im Auftrag des Weltkonzerns Google. Einem strengen, rein mechanischen Muster folgend wurden Straßensituationen zu einem bestimmten, jedoch nicht gezielt vorbestimmten Zeitpunkt fotografisch erfasst und schließlich über die Plattform Google Street View (GSV) weltweit und jederzeit verfügbar gemacht. Es sind die Ansichten von Straßen, Plätzen und unbebauten Flächen ohne jeglichen ästhetischen oder künstlerischen Anspruch. Das, was wir sehen, wurde zufällig erfasst und genauso zufällig sind die Personen auf den Bildern, die aus Datenschutzgründen durch Verpixeln unkenntlich gemacht wurden.

Im Gegensatz zu anderen Fotografinnen und Fotografen, die sich mit GSV auseinandergesetzt haben, sucht Fred Hüning auf dieser Plattform nicht vorrangig nach Absurditäten des fotografierten Zufalls, sondern in einem ersten Schritt in der Serie „Duisburg“ Ende 2020 nach dem Bild einer Stadt, die er bis dahin nur aus den Schimanski-Tatorten kennt. Und er wird fündig: Hier trifft er auf Straßenszenen mit Menschen, die zum Zeitpunkt der Erfassung auf der Straße waren und ihrem Alltag nachgingen. Mit Bedacht und fotografischem Verstand wählt er aus und gelangt zu seinem spezifischen, eigenständigen Ansatz. 2021 und 2022 kommen Bilder aus anderen Städten des Ruhrgebiets hinzu. In seiner Serie „Leute“ sammelt Hüning in Essen, Bochum oder Dortmund Einzelpersonen, die auf den Bildern der Maschine erfasst wurden, und isoliert sie. In der Serie „Landschaften“ konzentriert er sich schließlich auf den meist menschenleeren Freiraum zwischen den Städten.

Seine Auswahl, der gewählte Ausschnitt, die Zusammenstellung der Bilder und deren Größe sowie die Veröffentlichung im Kunstkontext machen ihn somit zum Bildautor dieser außergewöhnlichen Arbeit.

Fred Hüning, 1966 im norddeutschen Kellinghusen geboren, studierte Fotografie in Berlin. Er arbeitet seit 2007 als freier künstlerischer Fotograf und seit 2013 frei für die Tageszeitung taz.

Text: Peter Liedtke

Vita Fred Hüning

Persönliche Daten
geboren 1966 in Kellinghusen/Schleswig-Holstein

Studium und Ausbildung
2005–2007 Studium an der Ostkreuzschule für Fotografie 2007 Abschlussklasse bei Prof. Ute Mahler mit Diplomarbeit „einer“

Gruppenausstellungen (Auswahl)
2010 „private rooms“, F-Stop-Fotofestival Leipzig (Wettbewerb)
2010 „All my lovin“, Fotofestival Łód´z/Polen
2011 „BERLIN, Blicke“, Haus am Kleistpark, Berlin
2012 „INTIM“, Galerie FB2 der FH Dortmund
2013 „Home Truths“, The Photographers’ Gallery London/UK
2014 „Bilder aus dem Untergrund“, Künstlerhaus Dortmund
2014 „Darmstädter Tage der Fotografie“, Wettbewerb
2014 „Home Truths“, Belfast Exposed Photography, Belfast/UK
2014 „Home Truths“, Museum of Contemporary Photography (MoCP) Chicago/USA
2017 „Labsal und Bürde“, AFF-Galerie, Berlin
2017 „Close to me, In/Out“ Transylvania Photo Festival, Cluj-Napoca/Rumänien
2018 „Kunstförderpreisträgerinnen 2016/17“, Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Frankfurt/Oder
2018 „Surveillance Index“, LE BAL, Paris/Frankreich
2019 „KIND“, Kunsthaus Schoeler, Berlin
2020 „Brandenburgischer Kunstpreis“, Schloss Neuhardenberg
2021 „Imago Lisboa Photo Festival“, Lissabon/Portugal

Einzelausstellungen (Auswahl)
2009 „Versuch über“, Galerie Degenhartt, Berlin
2011 „persönlich“, Galerie Brotfabrik, Berlin
2017 „one circle – episode I–VI“, Westwerk, Hamburg
2019 „HORSE WITH NO MAN“, Rathausgalerie, Hoppegarten
2023 „MUTTER IST AUS POMMERLAND“, Kunstraum St. Marien, FFO

Preise und Auszeichnungen
2006 Arbeitsstipendium Fotografie, Haus am Kleistpark
2007 Kunstpreis Fotografie, Lotto GmbH Land Brandenburg
2010 Nominierung für Grand Prix, Fotofestival Lodz
2011 Arbeitsstipendium Bildende Kunst, MWFK Brandenburg
2016 2. Preis, John-Heartfield-Wettbewerb, Berlin
2016 Kunstförderpreis Bildende Kunst, MWFK Brandenburg
2017 Finalist, FC Barcelona Photo Award, Barcelona
2019 Nominierung für Beste Fotoserie Profis, Vonovia Award, Bochum

Bücher
2008 Closer, F/Stop Fotofestival (Leipzig)
2010 All My Lovin’, Katalog Fotofestiwal 2010 (Łód´z)
2010 einer (Monografie), Peperoni Books (Berlin)
2011 Mark/Schnitte, Museum Dieselkraftwerk Cottbus
2011 zwei (Monografie), Peperoni Books (Berlin)
2011 drei (Monografie), Peperoni Books (Berlin)
2011 BERLIN, Blicke, Berlin Story Verlag (Berlin)
2013 Home Truths: Photography and Motherhood, Art Books (London)
2013 one circle (Monografie), Peperoni Books (Berlin)/2. Auflage: 2015
2014 Bilder aus dem Untergrund, Verlag Kettler (Dortmund)
2015 private rooms (Monografie), Peperoni Books (Berlin)
2016 Surveillance Index Edition One, Edited by Mark Ghuneim (New York)
2017 two mothers (Monografie), Peperoni Books (Berlin)
2017 Ravensberg/Fürstenbrück, Museum Dieselkraftwerk Cottbus
2018 Tom Liwa: Ganz Normale Songs, Gonzo Verlag (Mainz)
2019 Photography Decoded: Look, Think, Ask, Ilex Press und TATE (London)
2021 OUTS, SKYLARK EDITIONS (Chicago) und Fw:Books (Amsterdam)