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Janosch Rauter

"rebuilding" – Schwarzweiß-Fotografien im urbanen Raum

Ungewohnte Blicke aufs Ruhrgebiet

Die Fotografien von Janosch Rauter wirken ruhig, unaufgeregt distanziert, analytisch, aber auch verstörend, kritisch und hinterfragend.

Die Schwarzweiß-Aufnahmen haben ein immer gutes, aber nie dramatisches Licht. Janosch Rauters Thema ist die Stadtlandschaft, die ihm vertraut ist, die er versteht und verstehbar macht. Das an sich Nebensächliche und scheinbar Banale bekommt Bedeutung und macht das Alltägliche bedeutsam – nicht zuletzt durch die häufige Wiederholung einzelner Motive aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Der Fotograf setzt sich zwar mit einer konkreten Stadt (Duisburg) auseinander, es geht ihm aber nicht um die Beschreibung dieser einen Stadt, sondern um den urbanen Raum. Es geht ihm um gesellschaftspolitische Prozesse, Zusammenhänge und Perspektiven. Die Stadt bestimmt unser Leben, aber inwieweit bestimmen wir die Stadt? Und dennoch: Menschen tauchen in seinen Bildern nicht auf – zumindest nicht direkt.

Während Generationen von Fotografen versuchten, Motive zu überhöhen und so Aussagen immer weiter zuzuspitzen, überlässt Janosch als Vertreter einer dokumentarischen Sicht der Betrachterin oder dem Betrachter der Bilder die Erarbeitung des Inhalts. Dabei sind seine Fotografien wohlüberlegt und ergeben in ihrer Gesamtheit kein Bild des Zufalls, sondern folgen einem konzeptionellen Prinzip. Statt des Denkens in Einzelbildern folgt er der Idee der seriellen, umfassenden sowie sich ergänzenden und oftmals umrundenden Betrachtung. Die Fotografien zeigen das Ruhrgebiet in einer Weise, die zunächst ungewohnt erscheint. Ist doch die Industriegeschichte – als das Alleinstellungsmerkmal der Region – in keinem der Bilder sichtbar. Stattdessen sehen wir eiszeitliche Funde, eine mittelalterliche Stadtmauer, Hochhäuser der 1970er Jahre und (oft banale) Bauten sowie Bauelemente der Gegenwart und jüngsten Vergangenheit. Das Ruhrgebiet ist mehr als eine Ansammlung montanindustrieller Zeugnisse. Es ist eine Metropolregion ohne Zentrum und Zentralismus.

Was macht Stadt heute aus, jenseits von Sehenswürdigkeiten?

Text: Peter Liedtke

Vita Janosch Rauter

  • geboren 1983 in Duisburg
  • Ausbildung und Praxis
  • 2005–2013 Lehramtsstudium: Germanistik, Kunst. Universität Duisburg-Essen
  • 2012–2022 Studium der Fotografie: Folkwang Universität der Künste. Essen
  • Beteiligung an verschiedenen Ausstellungen in Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Leipzig, Seoul
  • Seit 2016 Tätig als Lehrer an einer Duisburger Grundschule