Essen. Sie ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch der bunteste Weg in das größte Zechengebäude des UNESCO-Welterbes Zollverein: die orangefarbige Rolltreppe hinauf in die Kohlenwäsche. Nach 18 Jahren wurden die Fahrtreppen erneuert und erstrahlen dank der Unterstützung des Regionalverbands Ruhr (RVR) passend zum 25-jährigen Jubiläum der Route Industriekultur in neuem Glanz.
58 Meter Länge misst die in Deutschland höchste freistehende Fahrtreppe auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Sie bringt Besucherinnen und Besucher in 90 Sekunden direkt auf die 24-Meter-Ebene der Kohlenwäsche. Dort werden die Gäste vom Besucherzentrum Ruhr empfangen genauso wie vom Ruhr Museum, dem Café Kohlenwäsche und der Buchhandlung Walther König. Von hier beginnt zudem der Aufstieg in das Portal der Industriekultur.
„Die Kunst auf Zollverein ist es, gleichzeitig zu bewahren und zu gestalten. Bauelemente dürfen den Charakter des UNESCO-Welterbes nicht wesentlich verändern, aber auch nicht so wirken, als ob sie zur ursprünglichen Bausubstanz gehören. Unsere Rolltreppe ist dafür ein sehr gelungenes Beispiel“, sagt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein.
Fast zwei Wochen dauerte die Instandsetzung der beiden Fahrtreppen: Die Handläufe sowie die insgesamt 558 Stufen wurden ausgetauscht. Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat die Baumaßnahme finanziert und so leuchtet das Orange mit neuer Kraft passend zum 25-jährigen Jubiläum der Route Industriekultur, zu der Zollverein als Ankerpunkt zählt. „Rund 1,7 Millionen Gäste besuchen jährlich das UNESCO-Welterbe und nutzen die Rolltreppe nicht einfach nur als bequeme Auffahrtsmöglichkeit in die Kohlenwäsche, sondern vielmehr als Motiv für ihre Erinnerungsfotos. Wir freuen uns, dass sie den Gästen zum anstehenden 25. Geburtstag der Route Industriekultur noch farbenfroher entgegenstrahlt“, so Prof. Heinrich Theodor Grütter, Mitglied im Vorstand der Stiftung Zollverein.
Die Rolltreppen – eine für die Auffahrt, eine für die Abfahrt – sind Sonderanfertigungen von ThyssenKrupp Elevator und orientieren sich optisch an den historischen Bandbrücken. Das Konzept wurde von dem Rotterdamer Office für Metropolitan Architecture (OMA) entwickelt, im Jahr 2006 wurden die Fahrtreppen auf dem Welterbe installiert. Ein besonderes Highlight der Rolltreppe offenbart sich in den Abendstunden: Bei Dunkelheit leuchtet die Rolltreppe orangerot.