Die UNESCO steht für lebendiges Welterbe und starke Netzwerke. Dies wollen die Stiftungen Wismut und Zollverein mit ihrer neuen Kooperation fördern. Das Ziel: Wissen als UNESCO-Welterbestätten teilen, Erfahrungen bündeln, Innovationen ermöglichen. Im Fokus der Zusammenarbeit steht das Projekt „Schacht 371“ der Wismut Stiftung.
Bei dem Projekt geht es um den Hauptschacht des mit rund 2.000 Metern einst tiefsten Bergwerks Europas und heutigem Teil des UNESCO-Welterbes Erzgebirge/ Krušnohoří. Mit ihrer Kooperation vereinen beide Partnerinnen ihr Wissen in Bereichen wie Architektur, Denkmalpflege, Vermittlung sowie Verwaltung und tauschen ihre Erfahrungen als UNESCO-Welterbestätten aus. „Industrielles Welterbe ist mehr als Erhalt – es ist eine Einladung zur Transformation“, erklärt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein. „Auf Zollverein haben wir diese Einladung angenommen und freuen uns darauf, gemeinsam mit der Wismut Stiftung unser Wissen zu erweitern.“
Auch Dr. Julia Dünkel, Mitglied der Geschäftsführung der Wismut Stiftung, sieht großes Potenzial: „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Stiftung Zollverein. Als Wismut Stiftung stehen wir noch ganz am Anfang, das technische Denkmal Schacht 371 des einst größten Uranproduzenten der Welt, wichtigem Akteur im Kalten Krieg, und sein ambivalentes Erbe als Schauort dort und in der Neuen Landschaft Ronneburg in Ostthüringen zu entwickeln. Die Kooperation mit Zollverein bedeutet uns viel. Beide Partnerinnen können ihr Wissen einbringen, um gemeinsam Zukunft zu gestalten“.
Die Stiftungen wollen darüber hinaus gemeinsam Projekte zur Öffentlichkeitsarbeit ins Leben rufen, die die Einzigartigkeit und Relevanz des industriellen Erbes auf kreative Weise stärken. Denn klar ist: Nur wenn dieses (industrielle) Erbe sichtbar bleibt, bleibt es auch lebendig.
Über die Wismut Stiftung
Die Wismut Stiftung gGmbH wurde 2021 von der Bundesrepublik Deutschland, den Freistaaten Sachsen und Thüringen sowie der Wismut GmbH gegründet. Ihre Aufgabe ist es, das ambivalente Erbe des einst weltgrößten Uranproduzenten zu bewahren, zu präsentieren, zu vermitteln und zu seiner Erforschung anzuregen. Einer der zwei dazu baulich und museal zu konzipierenden und zu realisierenden physischen Präsentationsorte zum Wismut-Erbe wird am ehemaligen Wismut-Schacht 371 bei Bad Schlema entstehen, einst tiefstes Bergwerk Europas und heute Teil des UNESCO-Welterbes Erzgebirge/Krušnohoří. Das Gebäudeensemble soll als technisches Denkmal inszeniert und als Ort der Bildung und Erinnerungskultur etabliert werden, um für die Bedeutung der Wismut im Kalten Krieg, die Folgen des Uranbergbaus, die Sanierung der Hinterlassenschaften sowie daran anknüpfende Zukunftsfragen wie etwa zur künftigen Rolle des Uranerzbergbaus in der Welt zu sensibilisieren. www.wismut-stiftung.de
Über die Stiftung Zollverein
Die Stiftung Zollverein hat den Auftrag, das UNESCO-Welterbes Zollverein in Essen zu bewahren und zu entwickeln und ist Eigentümerin der übertägigen Gebäude und Anlagen. Die „schönste Zeche der Welt“ gehört seit 2001 zum UNESCO-Welterbe. Seitdem werden Zeche und Kokerei Zollverein als identitätsstiftendes Denkmal bewahrt und mit musealen Angeboten, Konzerten und Veranstaltungen kulturell bespielt. Mit rund 1,7 Mio. Besucher:innen jährlich ist Zollverein die größte Touristenattraktion im Ruhrgebiet und mit zahlreichen Unternehmen aus der Kreativ- und Innovationswirtschaft ein wachsender Wirtschaftsstandort. www.zollverein.de