Das Zollverein-Gelände und die umliegenden Stadtteile stellen einen besonderen Ausgangspunkt für fotografische Erkundungen dar. Hier haben Jugendliche aus dem Essener Norden gemeinsam mit Studierenden aus dem Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität der Künste fotografische Herangehensweisen erprobt und umgesetzt.
Gemeinsam bedeutete dabei: selbstständiges Fotografieren, angeleitet von Studierenden, Entwickeln und Vergrößern im professionellen Labor der Universität, Editieren und Präsentieren in Form von Treffen, gemeinsamen Rundgängen, Workshops und Kolloquien.
Fotografien können dazu beitragen, sich in der Wirklichkeit zu orientieren, sie sich anzueignen und eine eigenständige Haltung zur Welt zu entwickeln. Sie machen Geschichte gegenwärtig und zeichnen aktuelle Veränderungen auf. Ihre narrativen Eigenschaften als serielle Bilder fordern gerade junge Menschen heraus, die fotografische Kamera als persönliches Ausdrucksmittel für visuelle Erzählungen zu nutzen. Was die Jugendlichen auf Zollverein und ringsum entdeckten, zeigte eine Ausstellung vom 18. Januar bis zum 10. Februar 2019.
Der Titel „Das staunende Auge“ beschrieb die offene Haltung der Jugendlichen, das Zollverein-Gelände und den Bezirk neu zu sehen und der Geschichte dieses symbolträchtigen Ortes und seiner umliegenden Stadtteile nachzuspüren. Zugleich verwies er auf jene individuellen Sehweisen und die ebenso individuellen Zugänge zur Welt, die ihren Augen eigen sind. Die mit den Jugendlichen entwickelte Publikation präsentierte zur gleichnamigen Ausstellung erste Bildzusammenstellungen, Übermalungen von Fotografien, Collagen, Fotomagazine und collagierte Objekte. Geprägt von gegenseitigem Austausch und einer experimentellen künstlerischen Praxis war sie das Ergebnis einer halbjährigen Zusammenarbeit.
„Blickfeld Zollverein“ ist eine Kooperation der Folkwang Universität der Künste und der Stiftung Zollverein, die durch die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein sowie durch die RAG-Stiftung ermöglicht wird.