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Vermittlungsstationen auf Kokerei Zollverein

Nebenprodukte und Verkokung anschaulich vermitteln

Geschichte unserer Region wird erlebbar

Beinahe auf den Tag genau 30 Jahre, nachdem die letzte Steinkohle auf der Zollverein-Kokerei zu Koks veredelt wurde, stellte die Stiftung Zollverein im Juni 2023 zwei neue Vermittlungsstationen vor, die anschaulich zeigen, wie die einst größte Zentralkokerei Europas gearbeitet hat. Die neue Station 4 („Nebenprodukte“) nimmt die Gewinnung von chemischen Nebenprodukten aus dem Kokereigas und die Vielzahl der daraus hergestellten Alltagsprodukte in den Fokus. In der Station 5 („Verkokung“) können Besucherinnen und Besucher künftig inmitten der original erhaltenen Ofenkammern die verschiedenen Stadien des Verkokungsprozesses kennenlernen. Dabei kommt moderne Ausstellungstechnik der Agentur jangles nerves zum Einsatz; so werden einige Ofenkammern etwa mittels Licht- und Wärmetechnik virtuell zum Glühen gebracht.

Bereits zum dritten Mal seit 2020 kann die Stiftung Zollverein der Öffentlichkeit neue Angebote im Bereich des Denkmalpfads Kokerei Zollverein vorstellen. Die Stationen können während einer Zollverein-Führung besichtigt werden. Prof. Heinrich Theodor Grütter, Mitglied des Vorstandes der Stiftung Zollverein, betont die Einzigartigkeit des Projekts: „Zollverein ist nicht nur die einzige Kokerei mit Welterbe-Status. Es ist auch die einzige im Original erhaltene Kokerei, die musealisiert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Dabei sind wir in der Lage, unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen und unseren Gästen bis ins kleinste Detail anschaulich zu erklären, wie eine Kokerei funktionierte. Damit vermitteln wir deutlich mehr als Grundkenntnisse.“ Grütter dankt ferner den Projektförderern.

Wie bereits die ersten Stationen „Löschen“ (1), „Arbeit und Leben“ (2) und „Drücken“ (3) ist der Ausbau der neuen Elemente mit der großzügigen Unterstützung der RAG-Stiftung, der NRW-Stiftung, der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein, die die entsprechenden Anträge gestellt haben, und durch die Regionale Kulturförderung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) ermöglicht worden.

Bis 2025 sollen insgesamt zehn Vermittlungsstationen auf der Kokerei entstehen, die im Rahmen von Führungen die hochkomplexen Vorgänge erläutern. Unter den geschulten Gästeführerinnen und Gästeführern sind fünf ehemalige Koker, die neben der modernen Vermittlungstechnik natürlich ihre eigenen Erlebnisse in die Führungen einfließen lassen. Die Stiftung Zollverein bietet täglich zweistündige Führungen über die Kokerei an, sie kosten 15 Euro (ermäßigt 12 Euro, Familientarife sind verfügbar). Wer eine individuelle (Gruppen-) Führung buchen möchte, nimmt Kontakt auf unter besucherdienst@zollverein.de oder Tel 0201 246810.

Dr. Anneliese Rauhut, Vorstandsvorsitzende der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein: „Als Förderverein sind wir stolz, dass wir erneut einen so entscheidenden Beitrag zum weiteren Ausbau des Denkmalpfads auf der Kokerei leisten konnten. Die Erinnerung an den Bergbau und konkret die vielschichtige Arbeit auf einer Kokerei so detailgetreu lebendig halten zu können, ist sicher einzigartig in Europa. ‚Keine Zukunft ohne Herkunft‘ – das ist die Chance in der Vermittlung eines Denkmals und der damit verbundenen Verpflichtung zur Teilhabe aller Menschen.“

Feierliche Einweihung am 18. Juni 2023

Begrüßung
Prof. Dr. Hans-Peter Noll
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein

Grußworte
Bärbel Bergerhoff-Wodopia
Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung

Karin Schmitt-Promy
Zweite stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland

Franz-Josef Lersch-Mense
Vorstandsmitglied der Nordrhein-Westfalen-Stiftung

Dr. Anneliese Rauhut
Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein

Einführung
Prof. Heinrich Theodor Grütter
Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein

Führung
Thorsten Seifert
Leiter Standortvermittlung der Stiftung Zollverein

Ingo Zirngibl
Geschäftsführer des Gestaltungsbüros jangled nerves