„Ich freue mich sehr, dass wir mit der Kunstkaue allen hier die Möglichkeiten bieten können, einfach mal verschiedene Sachen auszuprobieren – gerade wenn es zuhause keinen Platz dafür gibt oder die finanziellen Möglichkeiten begrenzt sind“, sagt Lavin. Die Idee für die Kunstkaue kam von der 19-Jährigen selbst und konnte zusammen mit der Stiftung Zollverein umgesetzt werden. Die Teilnahme an der Kunstkaue ist kostenfrei und Teil des Projekts ‚Zollverein – Das Quartier‘.
Auch Ahsen (16) nimmt regelmäßig an der Kunstkaue teil. „Ich genieße die Zeit freitagabends sehr und habe schon viel Verschiedenes ausprobiert. Das Malen steht aber gar nicht immer im Vordergrund, die Kunstkaue ist noch viel mehr: Hier ist ein Ort für mich entstanden, an dem ich andere Menschen kennenlerne und mich mit ihnen austauschen kann. Wir sind hier ganz unter uns und ich fühle mich total wohl“. Im Moment malt Ahsen mit Acryl auf Leinwand. Zu sehen ist ein Pfad, der sich durch einen Wald schlängelt, daneben soll eine Galaxie mit Sternen und Planeten entstehen. Astronomie und Biologie begeistern sie schon lange, jetzt bringt sie beide Elemente auf die Leinwand. Wie genau das Bild am Ende aussehen soll, weiß sie aber selbst noch nicht genau. „Trust the process“, lacht Ahsen.
Neben ihr sitzen Zorik (17), die filigran mit Kohlestiften ein Porträt zeichnet und Hüseyin (17), der mit Ton arbeitet. Ein paar Meter entfernt probiert sich Sky (16) an Sprayfarben aus. Seit Mai kommt regelmäßig eine Gruppe von zehn bis zwanzig Jugendlichen zusammen, die gemeinsam mit Lavin den Freitagabend gestalten. Nach der Kunstkaue sitzen einige von ihnen noch im Zollverein-Park zusammen, hören Musik, genießen die letzten Sonnenstrahlen, reden über die Schule, ihre Hobbies – und natürlich auch über ihre Kunst.
Die Teilnahme an der Kunstkaue ist kostenfrei.